Originalausgabe - Erschienen im Carlsen Verlag - 2015
Ich bin kein großer Comic-Leser. Oder Graphic-Novel-Leser. Früher als Kind mochte ich Mickey Maus, Das Lustige Taschenbuch und Bussi Bär. Als in der Schule Mangas angesagt waren, war ich zu doof, die geänderte Leserichtung zu verstehen. Jetzt lese ich manchmal (means: immer, wenn Herr Gatsby sich ein neues Buch kauft) Mahler, Nikolas Mahler, weil der mit so wenigen Strichen so viel erzählt. Ganze Bücher nacherzählt. Da wird sogar Thomas Bernhard erträglich.
Dies also als kleine Einführung in den Themenkomplex "Marina und die Comics", ein Themenkomplex, der gar kein Themenkomplex ist, weil dafür viel zu klein.
Nun hat mich aber vor gut einem Monat das Internet dazu verführt, doch ein Comicbuch zu kaufen. Und zwar von Flix. "Schöne Töchter" heißt das Buch, die Comics erscheinen jeden Sonntag im Tagesspiegel und es gibt sie auch alle online. Warum kauf ich mir also ein sehr großes Comicbuch, wenn ich doch eh schon (fast) alle Comics daraus kenne?
1. Weil ich "Schöne Töchter" wirklich sehr gerne mag
2. Weil ich durch die Vorbestellung eine persönliche Widmung von Flix bekommen habe (und ich albern bin)
Wenn ich mich richtig erinnere, war Folge 4 mein erster Kontakt mit den schönen Töchtern. Und ich saß damals am Laptop und musste heulen. Auch schön. Danach wurde das Archiv durchwühlt, bei Facebook "Gefällt mir" geklickt und ich freute mich regelmäßig über die neuen Folgen von "Schöne Töchter".
Ich mag an "Schöne Töchter", dass Flix es schafft, die unterschiedlichsten Frauentypen auf Papier zu bringen. Und nicht nur äußerlich unterscheiden sich die Flix-Töchter, jede Figur hat ihre eigene Persönlichkeit, jede verweist auf ein anderes Thema im Leben einer Frau. Einer Tochter. Eigentlich eines Menschen. Ja, es geht viel um Liebe. Aber eben nicht nur. Und auch nicht nur in der Friede-Freude-Eierkuchen-Version.
Und - im Gegensatz zu den geschätzten Mahler-Comics - lässt sich bei Flix in jedem Comic so viel entdecken. Großer Vorteil der Buchausgabe. Man kann die Bilder ganz genau betrachten, ohne Hinzoomen. Also. Schon mit Hinzoomen. Aber mit manuellem Augenzoomen.
Dendemann sagt dazu sehr richtig: "Schatz, guck mal! Der Flix hat 128 wundervolle neue Seiten an Dir entdeckt."
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