Mittwoch, 4. Juni 2008

Ein Safarinachmittag durch einen Gedankendschungel


Yay. Lass uns auf "Kleines Emo-Kind" schalten. Dummerweise höre ich dafür die falsche Musik. So ein Mist aber auch. Ein Grund in der Ecke zu sitzen (zu liegen!) und Gedichte zu schreiben? Abgesehen davon, dass ich sehr schlecht dichten kann.
Schreckliche Zivilisationsprobleme:
Was lese ich als Nächstes? Da hat man einen Stapel von 6 Büchern (hört sich ausgesprochen sehr viel dämlicher an ...) hier liegen und kein Einziges spricht einen im Moment an. Ich muss mir neue Bücher kaufen. Ich muss mir ein neues Bücherregal kaufen. Ich muss - Ruhe geben. Es gibt sicherlich wichtigeres. Beispieslweise. Und sowieso und überhaupt. Ich möchte gerne etwas anspruchsvolles - klassisches lesen. Zum angeben in der Schule. Zum Streber werden. Aber. Woher nehmen? Denn zuallererst bräuchten wir einen Autor.

Gott, ist das langweilig. Die Menschen gähnen schon.
Sex, Drugs and Rock'n'Roll.
Mit keinem kann ich dienen. Tut mir leid.
Virginia Woolf hat einen sehr faszinierenden Schreibstil. Um mal Arbeitsblätter aus der hochgeschätzten Schule zu zitieren:
"Die äußere Handlung tritt in den Hintergrund zugunsten Gedanken, Gefühlen, Erinnerungssequenzen."
Das ist doch nett. Das schrieb zwar nicht Mrs. Woolf (ich vermute mal sie war verheiratet. Auf jeden Fall war sie sehr hübsch, wenn ich das aus dem Bild richtig deute), aber trotzdem.
"Denn der Himmel allein weiß, warum man es so liebt ..."
Hach, ich könnte so viel zitieren, doch das geht nicht. Eigene Gedanken, Kinder, wir brauchen eigene Gedanken.
Lieblingswörter: Chamäleon-Feuerwerk. Valium-Gesellschaft. Geschwindigkeit gibt Stabilität. I was born to be a dancer. Grundloses Geheule, das gar nicht so grundlos ist wie man sich einreden will. Explosionen. Autounfall (Ha! Noch so eine Unterschätzung. Wir unterschätzen ja nur. Außer Schlaf. Schlaf ist überbewertet. Wer schläft, liebt nicht!) Hollywood und Rosamunde Pilcher.
Jetzt sind wir draussen.
Und alles nur wegen dem surrealen gelben Mann am Bahnhof, der dort nicht mehr steht, nur noch in unserer Erinnerung steht, es sind dort nur noch zwei Löcher, zwei Löcher und der helle Boden auf dem er einmal stand erinnern noch an den gelben Mann, erinnert sich sonst noch wer an den gelben Mann?
Ich mag den Satz, ich mag Bandwurmsätze.
Weil.
Fadenheftung. Fadenführung. Satzzeichen. Wer braucht schon Satzzeichen? Molly Bloom braucht keine Satzzeichen, da sieht man es doch. Die Feministin, die mit den lilanen Latzhosen und dem brennenden BH (tut das nicht weh?), die Feministin schreit:
"Frau sieht es auch!", bevor sie von den Feuerwehrmännern (!!!) geöscht wird. Keine politisch inkorrekten Hexenverbrennungen, meine Damen und Herren. Wir waren bei Rosamunde bevor wir draussen waren.
Warum nehmen wir immer die schlimmste vorzustellende Situation an?
Mehr Liebe. Mehr rosa.
Wenn wir alle unser Herz so durch die Gegend tragen würden wie in einer choleserinarmen Margarine Werbung, wäre dann alles besser, alles schöner, alles voller Liebe?
Ein kleines knuddeliges Stoffherz als ständiger Begleiter.
Man bedenke die Möglichkeiten.
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen!
Menschen, die für andere Menschen ihr Herz tragen. So viel Liebe! Kaum vorstellbar.

Rehrückenspeckspicknadel. Damit sollten literarisch hochwertige Texte beginnen. Ein weiteres neues Lieblingswort. Überhaupt sollte man viel öfter außergewöhnliche Wörter im Alltag benutzen. Labsal. Ich schreie es in die Welt hinaus: Mensche, schreie ich, Menschen benützt öfter das Wort "Labsal"! Was immer es auch genau bedeuten mal. Man muss ja nicht immer wissen was man sagt. Was für ein weiser Satz. Zusammenhangslos, um am Wirginia Woolf zu erinnern. Der Erfinder der Pringles-Verpackung wurde in eben einer solchen Pringles-Verpackung beerdigt. Wer noch stellte sicht jetzt eine überdimensionale Chipsdose vor? Gemeint ist aber seine Asche. Irgendwie - makaber. Irgendwie - erheiternd. Irgendwie - schwachsinnig, warum steht das in der Zeitung?
Insgesamt bleibt festzustellen: Aussterben ist langweilig.

Keine Kommentare: