Wenn man in eine neue Stadt zieht, dann muss man sich irgendwann um einen neuen Ärztestab kümmern. Hausarztmäßig bin ich durch meine Knie-Episode (manchmal tut es noch weh, ich benutze es jetzt gerne als Ausrede, um nicht Laufen zu gehen, obwohl ich das eigentlich mal wieder machen sollte) schon versorgt, was nun noch fehlte, war ein Zahnarzt. Obwohl es mich schmerzt, nicht mehr zu meinem alten Zahnarzt zu gehen, aber nur wegen einem Zahnarztbesuch fahre ich nicht in die Heimatstadt.
Deswegen recherchierte ich in den letzten Tagen. Es gibt hier in der Gegen gefühlt in jedem zweiten Haus einen Zahnarzt. Weswegen ich gemeine Bewertungskriterien eingeführt habe.
Wie sieht die Homepage aus?
Wie sympathisch sieht das Team auf den Fotos aus?
Und da sind sehr, sehr viele Zahnärzte leider durchgefallen. Nicht zu vergessen der Zahnarzt, dem bei der Behandlung christliche Werte wichtig sind und der - laut Patientenkommentar - vor der Behandlung mit den Patienten zusammen betet.
Zuletzt hatte ich zwei Praxen in der engeren Wahl. Und mich dann für die entschieden, die gefühlt 10 Meter näher ist. Nur leider ging da niemand ans Telefon. Also doch Nummer 2. Die mich durch die lustigen Team-Fotos überzeugen konnte, auf denen die Leute braune Kittel tragen und mich eher an Köche erinnerten. Nummer 2 überforderte mich dann aber etwas, weil sie mir sofort einen Termin für den nächsten Tag anbieten konnten (also gestern). Naja. Um es mit den Worten der Sprechstundenhilfe zu sagen: "Was erledigt ist, ist erledigt!" und deswegen war ich schon gestern beim Zahnarzt. Beziehungsweise bei der Zahnärztin. Premiere! Ich war bisher nie bei weiblichen Ärzten. Was aber weniger an mir liegt, als an der Auswahl meiner Mutter.
Und so saß ich dann gestern um 10 Uhr ganz alleine im Wartezimmer, füllte einen Patientenbogen aus, guckte mir auf einem riesigen Fernseher lustige Katzenbilder an und wurde anschließend zwei Stunden lang behandelt. Zwei Stunden? Ja. Erst wurden meine Zähne angeguckt, dann wurde ich geröntgt, im Anschluss wurden die Zähne gereinigt und Zahnstein entfernt und am Schluss bekam ich ein Gel für die Zähne und einen neuen Termin für nächste Woche. Traurigerweise hab ich nämlich sehr viel Zahnstein, der auch sehr tief sitzt und der nicht komplett entfernt werden konnte, ohne den Einsatz einer Spritze. Was dann wohl nach der Kontrolle gemacht wird. Wenn ich das richtig verstanden habe. Ich mag keine Spritze. Ich mag keine Dinge, die wehtun. Obwohl die Zahnarzthelferin, die die Zahnreinigung gemacht hat, meinte, dass sie dafür auch schon eine Spritze bräuchte, weil sie die Schmerzen nicht mag. Aber so sehr hat das gar nicht weh getan. Ein bisschen vielleicht.
Auf jeden Fall fand ich die Zahnarztpraxis sehr nett, sehr schick und behandlungsmäßig erträglich. Jetzt darf ich erstmal eine Woche lang zweimal am Tag dieses Gel mit einer Plastikspritze auf das Zahnfleisch auftragen. Ein Heidenspaß. Es wäre sehr viel einfacher, wenn ich meine Zähe rausnehmen könnte, dann würde ich auch alle Stellen erreichen. Aber so alt bin ich noch nicht.
Oder doch? Heute habe ich nämlich das erste graue Haar auf meinem Kopf entdeckt.
3 Kommentare:
Übrigens: 19Ich wohne seit sechs Jahre nicht mehr in Düsseldorf, aber mein Zahnarzt ist immer noch da.
Ich glaube, jemand hat deinen Account gehackt, du bist doch gar nicht da!
(Nee, ich bin einfach zu faul, extra wegen eines Zahnarztbesuches nach Hause zu fahren)
Pruuuuuust...beten vor der Behandlung. Auf sowas muss man erstmal kommen. Und was macht das denn für nen Eindruck? "Oh, ich weiß nicht, ob ich das hinkriege, bete ich mal lieber ein bisschen..." - sehr kompetent.
(Genau wie diese Leute mit dem Fisch am Auto, da denk ich auch immer "Hilfe, schnell dran vorbei fahren, wer weiß, wie die Auto fahren, wenn sie meinen, dazu göttliche Hilfe zu brauchen :p)
Ich such mir meine Ärzte eigentlich immer danach aus, dass ich von der Arbeit aus schnell hinkomme, weil Termine abends ja eh schon immer problematisch sein können. Aber ja, auch nach Homepage.
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