Manchmal lese ich Bücher nicht nur, weil ich sie lesen möchte, sondern weil ich sie lesen muss. Man erinnert sich. Studium der Buchwissenschaft. Da liest man Bücher. Man liest auch in allen anderen Geisteswissenschaften Bücher. Man liest auch in allen anderen Studiengängen Bücher, aber das nur am Rande. Was ich eigentlich sagen wollte. Manchmal, da muss ich Bücher lesen und während des Lesens stelle ich fest, dass ich das Buch auch lesen möchte. Weil es gut ist und interessant und mir viele neue Sichtweisen näher bringt. So geschehen bei - Bücherdämmerung - Über die Zukunft der Buchkultur. Herausgegeben von Detlef Bluhm. Mit Beiträgen von Detlef Bluhm, Dietmar Dath, Jan Hegemann, Thomas Macho, Volker Oppmann, Elisabeth Ruge, Stephan Selle, Klaus Sielker und Katja Splichal. Traurigerweise kenne ich keinen dieser Menschen, das Buch verrät mir aber, dass alle irgendwie irgendwas in der Buchbranche (ach?) machen. Wer das jetzt genauer wissen will, kann im Blog zum Buch nachlesen wer was macht.
Die einzelnen Beiträge drehen sich alle um die Frage "Wie wird das Buch bzw. die Buchbranche in Zukunft aussehen?". Da geht es um den Autoren der Zukunft, um neue Erzähl- und Lesemöglichkeiten, um neue Buchkonzepte, um Vernetzung, um Social Media, um Hardware und Software rund ums Lesen, um Recht und natürlich auch darum, ob es überhaupt noch Bücher geben wird. Jeder Beitrag spricht einen neuen, interessanten Punkt an, wie sich unser Verhältnis zum Buch im Laufe der Zeit verändern könnte. Dabei stellen alle Autoren einstimmig fest - das gedruckte Papierbuch wird es auch weiterhin geben. Es wird nicht verdrängt, es wird zusammen mit E-Book, Apps oder was es auch sonst noch geben wird, koexistieren.
"Ein Buch, das ich liebe, will ich als Objekt besitzen; ein Buch, das mir irgendwann nützlich sein könnte, ist mir auch als tragbares Dokument - als E-Books oder PDF-Datei - willkommen." - Thomas Macho
Einige der Beiträge nehmen Bezug auf die Vergangenheit und zeigen - auch bei der Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg wurde der Untergang der Bücherwelt, wenn nicht sogar der Untergang des gesamten Abendlandes befürchtet. Und was ist passiert? Nichts ist passiert. Jedenfalls nichts schlimmes. Ja, die Handschreiberlinge in Klöstern wurden arbeitslos, aber auf der anderen Seite haben sich viele neue Aufgaben und Berufe entwickelt. Und - wenn ich einmal eine Prognose abgeben darf - genauso wird es sich mit der jetzigen Medienentwicklung verhalten. Einige Dinge werden verschwinden und andere werden entstehen. Wer sich den neuen Entwicklungen und insbesondere den Bedürfnissen seiner Kunden anpasst, muss sich nicht fürchten.
Meine liebste Zukunftsidee ist die mit dem faltbaren Elektropapier, auf welchem Texte dargestellt werden können und wenn man möchte, kann man das Papier in der Mitte knicken, den unteren Bereich als Tastatur definieren, den oberen als Bildschirm und schon hat man einen Laptop aus Papier. Und ich mochte auch die Buchhandlung, die gratis WLAN anbietet (gratis WLAN! Irgendwie traurig, dass das unter "Zukunftsideen" läuft ...) und wenn man in dem WLAN dann Zeitungen liest, sieht man statt der normalen Zeitungswerbung Werbung für die Buchhandlung. Voll klug!
Meine liebste Zukunftsidee ist die mit dem faltbaren Elektropapier, auf welchem Texte dargestellt werden können und wenn man möchte, kann man das Papier in der Mitte knicken, den unteren Bereich als Tastatur definieren, den oberen als Bildschirm und schon hat man einen Laptop aus Papier. Und ich mochte auch die Buchhandlung, die gratis WLAN anbietet (gratis WLAN! Irgendwie traurig, dass das unter "Zukunftsideen" läuft ...) und wenn man in dem WLAN dann Zeitungen liest, sieht man statt der normalen Zeitungswerbung Werbung für die Buchhandlung. Voll klug!
Auf jeden Fall mag ich das Buch. Ich habe noch nie so viele Dinge in einem Buch angestrichen und kommentiert (oder Dinge ins Buch gemalt ...). Und es ist doch schön zu sehen, dass es nicht nur Pessimisten in der Buchbranche gibt.
1 Kommentar:
Liebe Marina,
das ist wirklich ein sehr interessanter Beitrag und das Buch klingt wirklich sehr interessant. Ich bin auch gespannt wie sich die "Buch-Kultur" weiter entwickeln wird, aber auch ich bin der Meinung, dass das Buch nicht ganz von der Bildfläche verschwinden wird. Ich selbst besitze neben normalen Buch einen eReader (teilweise einfach aus praktischen Gründen) - Für mich haben aber beide seine Vor- und Nachteile und ich werde auch weiterhin besondere Bücher einfach in der gedruckten Version kaufen. Wie Thomas Macho sagt - es gibt Bücher, die will man als Objekt besitzen.
Zum reinkritzeln, festhalten und gernhaben ;) Außerdem mag ich auch besondere und signierte Bücher sehr gerne - das gestaltet sich bei einem eBook eher schwieriger.
Ich denke ich werde mir dieses Buch bei Gelegenheit mal vornehmen.
Viele Grüße
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