Samstag, 27. Juni 2015

Das SuB-Buch der Woche - Folge 28.


Biberkopf hat geschworen, er will anständig sein, und ihr habt gesehen, wie er wochenlang anständig ist, aber das war gewissermaßen nur eine Gnadenfrist. Das Leben findet das auf die Dauer zu fein und stellt ihm hinterlistig ein Bein.

(Hihi, das reimt sich) 

Alfred Döblin. Berlin Alexanderplatz. Eigentlich sollte in diesem Buch ein Lesezeichen sein, denn ich bin mir sehr sicher, dass ich den Anfang schon einmal gelesen habe. Jetzt ist da aber kein Lesezeichen. Das ist doof. Dabei war ich doch mit Franz Biberkopf schon aus dem Gefängnis draußen und in Berlin. Aber an mehr kann ich mich nicht erinnern. Außer, dass ich den Stil ganz vorzüglich fand. Versatzstücke, Dialekt, Sätze, die hin und her springen. Nur habe ich das Buch auf dem Arbeitsweg gelesen und da war das wohl etwas zu anstregend. Deswegen der Abbruch. Doch es wird eine Zeit kommen, da werde ich dieses Buch noch einmal beginnen. Jawohl.

Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich mir "Berlin Alexanderplatz" in Hamburg gekauft. Und ich weiß noch, dass wir in der Berufsschule über dieses Buch gesprochen haben bzw. haben wir über Virginia Woolf gesprochen und über den stream of consciousness und seitdem ist das mein liebster literaturwissenschaftlicher Begriff, auch, wenn ich zwischenzeitlich immer vergesse, was er bedeutet. Es geht auf jeden Fall um das Bewusstsein, wie Personen ihre Umwelt wahrnehmen und die Wiedergabe dieses Prozesses. Virginia Woolf macht das bei "Mrs. Dalloway". James Joyes bei "Ulysses". Für das Buch bin ich aber noch nicht mutig genug. Deswegen möchte ich das lieber erst einmal bei Alfred Döblin testen. Und Wikipedia hat mir gerade verraten, dass auch Wolfgang Koeppens "Tauben im Gras" zu den stream of consciousness-Büchern zählt. Wie praktisch, das steht schon in meinem Regal. Auch ungelesen. Wie auch noch zwei, nein, drei Bücher von Virginia Woolf. 

Aber bald werde ich wieder Zeit haben und lesen. Ganze Bücher am Stück lesen und nicht, wie derzeit, "Tschick" von Wolfgang Herrndorf nach zwei Seiten wieder beiseitelegen, weil die U-Bahn-Fahrt schon vorbei ist. Aber nur in der U-Bahn komm ich derzeit zum Lesen. Die MA ruft immer so laut. Heute in einem Monat ist Abgabe. Deswegen ruft die MA ja so laut. Jetzt zum Beispiel wieder. 

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das "nicht am Stück lesen können" kenne ich gerade nur zu gut. Unter der Woche lese ich meist auch nicht mehr als ein paar Kapitel, da ich abends nach der Arbeit einfach zu geschafft dafür bin und wenn ich dann mal am Wochenende am Stück lesen könnte, zocke ich manchmal lieber oder mache andere Dinge. Heute Abend nehme ich mir aber Zeit zu lesen. :)
Ich finde deine SUB-Buch der Woche-Beiträge immer sehr interessant, danke dafür! Und ganz viel Erfolg noch mit deiner MA!

Viele Grüße,
Sarah

Marina hat gesagt…

Oh, die Ablenkungen am Wochenende kenn ich auch. Besonders schlimm ist da mein Handy ...
Freut mich, dass die die SuB-Beiträge interessant findest. Ich mag die ja, weil sie mein Gehirn fordern, da ich manchmal echt komplett gar nicht mehr weiß, warum/wo/wann ich ein Buch gekauft habe.