Originaltitel: La felicidad es un té contigo - Aus dem Spanischen von Anja Rüdiger - Erschienen im Thiele Verlag - 2015
Ein britischer Verlegersohn, der den Mitarbeiterinnen einer spanischen Kulturzeitschrift kündigen soll und sich unerklärlicherweise im Sacromonte verliert. Fünf Frauen in Madrid, die zu allem bereit sind, um ihren Job zu retten. Eine haarsträubende Lüge. Ein unerwarteter Kuss. Und eine gewitzte andalusische Großmutter als Hüterin eines literarischen Schatzes.
Ich bin mal wieder extra spät dran. Zu Ostern hat die wunderbare Karla Paul neben vielen weiteren Büchern auch "Die schönste Art, sein Herz zu verlieren" beim ARD-Buffet vorgestellt (nächsten Mittwoch kommt Karla wieder zum ARD-Buffet, einschalten lohnt sich!). Damals dachte ich mir "Hm, klingt ganz nett, aber auch irgendwie ein bisschen kitschig"., weswegen ich mir das Buch nur halbherzig gemerkt habe. Aber das Cover war so einprägsam. Und es geht um eine Verlegerfamilie, da war ich schon irgendwie doch neugierig. Letzten Freitag hatte ich dann das sehr starke Bedürfnis, mir ein Buch zu kaufen (oder zwei ...). Und plötzlich stand ich mit der Herzverliererei an der Kasse. Am Samstag musste ich den Psychologen noch beenden, aber am Sonntag war dann endlich Zeit und ich las den ganzen Tag durch. So ein schönes Gefühl, insbesondere, wenn man sich davor so lange durch ein Buch gequält hat. Und was las ich nun am Sonntag?
Atticus Craftsman (Die Verlegerfamilie hat den lustigen Brauch, die Kinder immer nach Romanfiguren zu nennen. Ich musste jetzt kurz googlen - Atticus kommt aus "Wer die Nachtigall stört"), ganzer Stolz seines Vaters, soll sich beweisen und eine wichtige Aufgabe für den Verlag übernehmen - die schlecht laufende Kulturzeitschrift Librarte schließen. Im Gegensatz zu den anderen Zeitschriften, die der Verlag europaweit etabliert hat, ist die spanische Version nämlich so gar nicht am Markt angekommen und bereitet dem Mutterkonzern nur Verluste. Weg damit! (Kleine Anmerkung: Damit ist der Verleger Craftsman wohl kein Kulturverleger! Tse! Kulturverleger nehmen auch Verluste in Kauf, for the greater good und so)
Also reist Atticus mit sehr viel Earl-Grey-Tee nach Spanien und trifft dort auf die fünf Angestellten der Zeitschrift. Die da wären: Berta, die Chefin und Mutter der Zeitschrift. Soleá, die junge, hübsche Reporterin. María, Buchhalterin und Mutter, ihre drei Kinder wachsen quasi in der Redaktion auf. Asunción, die ältere, geschiedene Redakteurin. Gabriela, zuständig für die EDV. Diese fünf Frauen erwarten nun also zitternd den jungen Verlegersohn und die damit bevorstehende Kündigung. Aber so wirklich zittern tun sie nicht lange, sehr schnell wird ein Plan geschmiedet, wie sie das unvermeidliche Unglück noch etwas herauszögern können. Soleá soll Atticus den Kopf verdrehen (nicht wortwörtlich gemeint!) und ihn in ihre Heimat Andalusien locken, wo angeblich bisher unbekannte Liebesbriefe des Schriftstellers Federico García Lorca auf dem Dachboden ihrer Großmutter liegen. Was ein Sensationsfund wäre. Der Plan glückt, Atticus steckt mit Soleá irgendwo in der Pampa, nur leider macht sich irgendwann sein Vater Sorgen, weil er schon länger nichts mehr von seinem Sohn gehört hat und reist nach Spanien. Und benachrichtigt die Polizei.
Die sich daraus ergebenden Verstrickungen sind so herrlich amüsant und gewitzt, dass man allein deswegen das Buch lesen sollte. Was man eh machen sollte. Denn dieses Buch macht wirklich glücklich. Die ganze Atmosphäre ist so liebenswert und ich möchte bitte auch sofort in dieser Redaktion arbeiten. Trotzdem ist es nicht kitschig. Auf jeden Fall habe ich es nicht als kitschig wahrgenommen, die Liebespaarungen, die sich ergeben, entstehen ohne viel Drama und Herzschmerz (okay, ein bisschen Herzschmerz gibt es schon, aber nur ein ganz klein wenig und man weiß schon davor, dass das gut enden wird). Es gibt zwar auch ein bisschen Drama, aber auch das ist wohldosiert eingesetzt. Für mich hätte ein gerne noch ein bisschen mehr Verlagsleben sein können, ich weiß nicht wirklich, welche Bücher die Familie Craftsman so verlegt, aber dieser kleine Mangel liegt ja eher in mir begründet, weil ich ein Buchbranchen-Fangirl bin (hab ich schon gesagt, dass ich mich nach der Masterarbeit noch ein bisschen mehr mit der Trennung S. Fischer - Suhrkamp beschäftigen möchte, weil mir aus dem Briefwechsel zwischen CZ und GBF immer noch nicht so ganz klar geworden ist, wer jetzt eigentlich Schuld hat oder ob überhaupt jemand Schuld ist? Hier darf man gerne kurz "Freak!" denken).
Wer also noch eine Sommerlektüre sucht, die nicht seicht ist - Lest "Die schönste Art, sein Herz zu verlieren"! (Und mir gefällt der Originaltitel so viel besser, da heißt das irgendwas mit "Glück ist Tee mit dir" und das passt auch so gut. Earl Grey! Überhaupt ist diese ganze britische Familie so herrlich amüsant.)
Atticus Craftsman (Die Verlegerfamilie hat den lustigen Brauch, die Kinder immer nach Romanfiguren zu nennen. Ich musste jetzt kurz googlen - Atticus kommt aus "Wer die Nachtigall stört"), ganzer Stolz seines Vaters, soll sich beweisen und eine wichtige Aufgabe für den Verlag übernehmen - die schlecht laufende Kulturzeitschrift Librarte schließen. Im Gegensatz zu den anderen Zeitschriften, die der Verlag europaweit etabliert hat, ist die spanische Version nämlich so gar nicht am Markt angekommen und bereitet dem Mutterkonzern nur Verluste. Weg damit! (Kleine Anmerkung: Damit ist der Verleger Craftsman wohl kein Kulturverleger! Tse! Kulturverleger nehmen auch Verluste in Kauf, for the greater good und so)
Also reist Atticus mit sehr viel Earl-Grey-Tee nach Spanien und trifft dort auf die fünf Angestellten der Zeitschrift. Die da wären: Berta, die Chefin und Mutter der Zeitschrift. Soleá, die junge, hübsche Reporterin. María, Buchhalterin und Mutter, ihre drei Kinder wachsen quasi in der Redaktion auf. Asunción, die ältere, geschiedene Redakteurin. Gabriela, zuständig für die EDV. Diese fünf Frauen erwarten nun also zitternd den jungen Verlegersohn und die damit bevorstehende Kündigung. Aber so wirklich zittern tun sie nicht lange, sehr schnell wird ein Plan geschmiedet, wie sie das unvermeidliche Unglück noch etwas herauszögern können. Soleá soll Atticus den Kopf verdrehen (nicht wortwörtlich gemeint!) und ihn in ihre Heimat Andalusien locken, wo angeblich bisher unbekannte Liebesbriefe des Schriftstellers Federico García Lorca auf dem Dachboden ihrer Großmutter liegen. Was ein Sensationsfund wäre. Der Plan glückt, Atticus steckt mit Soleá irgendwo in der Pampa, nur leider macht sich irgendwann sein Vater Sorgen, weil er schon länger nichts mehr von seinem Sohn gehört hat und reist nach Spanien. Und benachrichtigt die Polizei.
Die sich daraus ergebenden Verstrickungen sind so herrlich amüsant und gewitzt, dass man allein deswegen das Buch lesen sollte. Was man eh machen sollte. Denn dieses Buch macht wirklich glücklich. Die ganze Atmosphäre ist so liebenswert und ich möchte bitte auch sofort in dieser Redaktion arbeiten. Trotzdem ist es nicht kitschig. Auf jeden Fall habe ich es nicht als kitschig wahrgenommen, die Liebespaarungen, die sich ergeben, entstehen ohne viel Drama und Herzschmerz (okay, ein bisschen Herzschmerz gibt es schon, aber nur ein ganz klein wenig und man weiß schon davor, dass das gut enden wird). Es gibt zwar auch ein bisschen Drama, aber auch das ist wohldosiert eingesetzt. Für mich hätte ein gerne noch ein bisschen mehr Verlagsleben sein können, ich weiß nicht wirklich, welche Bücher die Familie Craftsman so verlegt, aber dieser kleine Mangel liegt ja eher in mir begründet, weil ich ein Buchbranchen-Fangirl bin (hab ich schon gesagt, dass ich mich nach der Masterarbeit noch ein bisschen mehr mit der Trennung S. Fischer - Suhrkamp beschäftigen möchte, weil mir aus dem Briefwechsel zwischen CZ und GBF immer noch nicht so ganz klar geworden ist, wer jetzt eigentlich Schuld hat oder ob überhaupt jemand Schuld ist? Hier darf man gerne kurz "Freak!" denken).
Wer also noch eine Sommerlektüre sucht, die nicht seicht ist - Lest "Die schönste Art, sein Herz zu verlieren"! (Und mir gefällt der Originaltitel so viel besser, da heißt das irgendwas mit "Glück ist Tee mit dir" und das passt auch so gut. Earl Grey! Überhaupt ist diese ganze britische Familie so herrlich amüsant.)
2 Kommentare:
Das Buch ist mir bisher noch gar nicht untergekommen. Die Story hört sich schon verlockend an, Verstrickungen und die Frage wer mit wem und überhaupt sind ganz oft sehr unterhaltsam. Von der Beschreibung her würde ich aber hinter dem Titel schon eher eine Strandlektüre der eher etwas seichteren Art vermuten.
Ich mag deine Rezensionen, du schreibst immer so ehrlich und frei von der Leber, dass man immer ein ziemlich gutes Bild von dem Buch bekommt.
Liebe Grüße
Tobi
Ich hatte auch anfangs Angst, dass es zu seicht ist, aber bei Karla Paul erwarte ich eigentlich keine seichten Bücher, deswegen hab ich mich einfach mal auf sie verlassen und lag damit goldrichtig.
Dankeschön! :D
Die Rezensionen (und auch alle anderen Blogeinträge) sind auch so "frei von der Leber", ich schreib die runter und les sie vor der Veröffentlichung nicht nochmal durch ... Obwohl ich mir das immer wieder vornehme.
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