Originalausgabe - Erschienen bei Diogenes - Februar 2016 - Herzlichsten Dank für das Leseexemplar!
Jules und seine Geschwister Marty und Liz sind grundverschieden, doch ein tragisches Ereignis prägt alle drei: Behütet aufgewachsen, haben sie als Kinder ihre Eltern durch einen Unfall verloren. Obwohl sie auf dasselbe Internat kommen, geht jeder seinen eigenen Weg, sie werden sich fremd und verlieren einander aus den Augen. Vor allem der einst so selbstbewusste Jules zieht sich immer mehr in seine Traumwelten zurück. Nur mit der geheimnisvollen Alva schließt er Freundschaft, doch erst Jahre später wird er begreifen, was sie ihm bedeutet - und was sie ihm immer verschwiegen hat. Als Erwachsener begegnet er Alva wieder. Es sieht so aus, als könnten sie die verlorene Zeit zurückgewinnen, doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein.
Beginnen wir diese Beitrag mit einem Geständnis. Sogar mit zwei Geständnissen.
1.) Ich habe vorher noch nie etwas von Benedict Wells gelesen
2.) Ich dachte, Benedict Wells wäre Engländer
Nach bzw. während meiner Lektüre von "Vom Ende der Einsamkeit" stellte ich fest, dass Benedict Wells aus München kommt (der Name ist aber auch wirklich irreführend) und außerdem kann der junge Mann unfassbar gut schreiben. Noch nie habe ich bei einem Buch so viele Sätze unterstrichen. So viele gute Sätze. Aus einer so guten Geschichte.
Benedict Wells schafft es meisterlich, die Geschichte der drei Geschwister Jules, Marty und Liz zu erzählen und dabei verschiedene Zeitebenen miteinander zu verknüpfen. Im Mittelpunkt steht Jules, der Jüngste, der durch den Tod der Eltern die größte Veränderung durchmacht. Vom selbstbewussten Jungen zum tagträumerischen Mann. Aus der Geborgenheit des Elternhaus gerissen, entgleitet ihm im Internat der Bezug zu seinen Geschwistern, zur Realität. Er treibt dahin. Alva, eine Schulfreundin, wird zum Anker. Aber weder Alva noch Jules bemerken das wirklich, weswegen das Band reißt und erst Jahre später wieder zusammengesetzt wird. Alva lebt zu dem Zeitpunkt mit ihrem Ehemann, einem russischen Schrifsteller, in der Schweiz. Jenen Schriftsteller hat sie als Jugendliche verehrt, doch jetzt ist die Verehrung dem Alltag und dem Alter gewichen. Jules soll es richten. Jules legt den Verband um die kaputte Beziehung und heilt so auch die Beziehung zwischen Alva und ihm. Und während wir unseren Blick nicht von Jules lösen können, bauen sich auf den Nebenschauplätzen mit den Geschwistern weitere Dramen auf.
Benedict Wells schafft es meisterlich, die Geschichte der drei Geschwister Jules, Marty und Liz zu erzählen und dabei verschiedene Zeitebenen miteinander zu verknüpfen. Im Mittelpunkt steht Jules, der Jüngste, der durch den Tod der Eltern die größte Veränderung durchmacht. Vom selbstbewussten Jungen zum tagträumerischen Mann. Aus der Geborgenheit des Elternhaus gerissen, entgleitet ihm im Internat der Bezug zu seinen Geschwistern, zur Realität. Er treibt dahin. Alva, eine Schulfreundin, wird zum Anker. Aber weder Alva noch Jules bemerken das wirklich, weswegen das Band reißt und erst Jahre später wieder zusammengesetzt wird. Alva lebt zu dem Zeitpunkt mit ihrem Ehemann, einem russischen Schrifsteller, in der Schweiz. Jenen Schriftsteller hat sie als Jugendliche verehrt, doch jetzt ist die Verehrung dem Alltag und dem Alter gewichen. Jules soll es richten. Jules legt den Verband um die kaputte Beziehung und heilt so auch die Beziehung zwischen Alva und ihm. Und während wir unseren Blick nicht von Jules lösen können, bauen sich auf den Nebenschauplätzen mit den Geschwistern weitere Dramen auf.
"Liz hat diese abgründigen, schwarzen Augen bekommen. Die Augen von jemanden, der fällt und fällt und fällt. Und sie liebt den Fall."
Der Tod ist der ständige Begleiter in "Vom Ende der Einsamkeit". Dabei ist es nicht einmal so, dass ständig Menschen sterben würden. Es ist der Schatten des Todes (sehr literarisch ausgedrückt), der über allen Seiten schwebt und seine Spuren bei den Protagonisten hinterlässt. Jules, der Träumer. Marty, der Fels mit neurotischen Ticks. Liz, die Hedonistin, die mit Drogen den Schmerz betäuben will. Alva, die Tragische. Benedict Wells verwebt so viele unterschiedliche Schicksale zu einem roten Faden, den man nicht mehr loslassen möchte. Ein herrlich melancholisches Buch über Verlust und Liebe.
Bei LovelyBooks gibt es morgen, am 25.02.2016 ab 19:30 Uhr, eine Livestream-Lesung mit Benedict Wells, der uns direkt im Lovelybooks-Hauptquartier besucht. Ich werde versuchen, ein paar Eindrücke hinter den Kulissen bei Snapchat (nord_breze) einzufangen.
Bei LovelyBooks gibt es morgen, am 25.02.2016 ab 19:30 Uhr, eine Livestream-Lesung mit Benedict Wells, der uns direkt im Lovelybooks-Hauptquartier besucht. Ich werde versuchen, ein paar Eindrücke hinter den Kulissen bei Snapchat (nord_breze) einzufangen.
"Der Abgrund blick mich an. Und ich blicke zurück."
3 Kommentare:
Das Buch hört sich sehr interessant an. Und mal unter uns, bei dem Namen wäre ich auch nicht auf Deutschland gekommen.
Liebe Grüße Karin
Es ist auch ein wirklich gutes Buch und ich möchte gerne ein großes Schild basteln, auf dem steht "Lies Wells!" ... oder so ähnlich ;)
1. sehr schöne Rezension
2. das Schild will ich auch
3. Bemerkung zu deinem LB-Post: bin auch ein wenig verliebt. Aber bitte nicht weitersagen :)
Liebe Grüße
Michael
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