Wenn eine Breze eine Reise tut, dann hat sie was zu erzählen. Oder so ähnlich. Und weil ich am Wochenende mit dem weltbesten ATM-Team in Berlin war, kann ich nun von Berlin erzählen. Ich war nämlich zum ersten Mal in Berlin. Also zum ersten Mal als Tourist. Der Tag im Dezember zählt nicht, da war ich ja beruflich da und habe nur das Innenleben von Taxis und Verlagen gesehen. Nicht, dass ich nun am Wochenende alle Touristen-Highlights durchgespielt hätte. Im Gegenteil. Aber man muss sich ja noch Orte für spätere Reisen aufheben. Jawohl.
Und weil mir gerade danach war, präsentiere ich hier nun einen famosen, selbstgezeichneten Lageplan für alle, die auf dem Spuren von ATM durch Berlin wandeln möchten:
- Berlin Hauptbahnhof. Wir sind ja mit dem Flugzeug nach Berlin geflogen, aber ich dachte mir, ein Orientierungspunkt ist auf einer selbstgemalten Karte nie verkehrt. Außerdem sind wir des Öfteren hier umgestiegen.
- Meininger Hotel Berlin Mitte. Der Schlafplatz. Späte Lektion: An Stockbetten kann man sich den Kopf anhauen, da ist man dann aber auch leider selber schuld. Uns hat das Hotel genügt, wer günstig und zentral schlafen will, kann hier nichts falsch machen.
- House of Small Wonder (Johannisstraße 20). Der erste Frühstücksort. Grün mit Pflanzen und schicker Tapete und mein Croque Madame schmeckte vorzüglich.
- Dussmann (Friedrichstraße 90). Zuvor kannte ich Dussmann nur aus Erzählungen bibliophiler Menschen, die bei der Erwähnung Sternchen in den Augen hatten. Nun bin ich selbst ein wenig verliebt in diesen riesigen Buchladen mit einer beeindruckenden Auswahl.
- Brandenburger Tor. Wir kamen, sahen und machten ein Selfie. Mehr Tourist geht nicht.
- Berliner Fernsehturm. Ach, doch. Noch mehr Tourist geht schon. Wir wollten nämlich eigentlich auf den Fernsehturm und hatten auch schon Karten dafür erworben. Bis uns auffiel, dass unsere Wartenummern erst in zwei Stunden dran waren und dann wäre es schon dunkel gewesen und das ist doch auch nix. Deswegen haben wir wieselflink unsere Karten wieder verkauft und sind unserer Wege gegangen.
- Kaffeemitte (Weinmeisterstraße 9A). Zum Leute gucken, müde Beine ausruhen und kalte Körper aufwärmen hervorragend geeignet.
- Hundt Hammer Stein Buchhandlung (Alte Schönhauser Straße 23-24). Wer einen Hund im Logo hat, kann kein böser Mensch sein. Oder so ähnlich. Sehr nette Buchhandlung, die bei unserem Besuch eine Ecke mit "Flops 2016" hatte, in der ungerechterweise sowohl Sarah Kuttner als auch Thomas Glavinic standen. Mein Herz blutet noch immer bei dem Gedanken daran, die Idee amüsiert mich aber weiterhin.
- ocelot bookstore (Brunnenstraße 181). Das ocelot, das ocelot, ich dachte, das gibts gar nicht mehr. Also ja. Das dachte ich wirklich. Ich wurde aber eines Besseren belehrt und so statteten wir der im Internet so hochgelobten Buchhandlung auch einen Besuch ab.
- Mein Haus am See (Brunnenstraße 197-198). Als besonders coole Kids saßen wir hier herum und tranken Bier und guckten anderen coolen Kids zu, wie sie auf den sehr großen, sehr gemütlichen Stufen saßen.
- Altes Europa (Gipsstraße 11). Abendessen. Es gab Tagliatelle mit Kalbsragout, die sehr gut waren. Die "Alice im Wunderland"-Deko in Verbindung mit dem Namen des Lokals bekommt mein Kopf aber immer noch nicht zusammen.
- Nathanja & Heinrich (Weichselstraße 44). Nach langer Suche (Merke: In Berlin ist immer alles voll) fanden wir noch eine Bar, die uns Platz und Wärme bot. Und jeder von uns hatte einen anderen Cocktail und alle sahen gleich aus. Verrückt. Und lecker.
- District Coffee (Bergstraße 68). Liebe Menschen, wenn ihr nur einen einzigen Punkt dieser Liste selbst macht, dann geht bittebitte in dieses Café und esst die Pancakes. Ein Geschenk Gottes! Mit Zitronenbutter! Ich sterbe schon bei dem Gedanken daran. Dafür nimmt man auch Wartezeiten und englischsprechende Kellner in Kauf (Berlin? Was ist das für 1 Ding mit den Kellnern, die unbedingt Englisch mit mir sprechen müssen?)
- Shakespeare and Sons (Warschauer Str. 74). Man kann niemals in zu vielen Buchhandlungen gewesen sein. Diese hat zudem Bagels. Ein Grund, noch einmal dort hinzufahren, um sich niederzulassen und zu essen.
- East & Eden (Torstraße 141). Apropos Essen. Großartiges Avocado-Brot mit Zitronendressing.
- Bikini Berlin (Budapester Str. 38-50). Zum Bikini Berlin fuhren wir, damit ich dem Pop-up-Store von Odernichtoderdoch einen Besuch abstatten und direkt eine neue großartige Schreibtischunterlage mit Wochenkalender fürs Büro erwerben konnte.
- Mädchenitaliener (Alte Schönhauser Str. 12). Klingt fürchterlich, schmeckt aber herausragend gut. Woher der Name stammt, hab ich auch nicht herausbekommen, denn weder sieht der Laden nach "Mädchen" aus noch arbeiten dort nur Mädchen und Männer durften dort auch speisen. Verrückt.
- NO FIRE NO GLORY (Rykestraße 45). Ich bin ja kein großer Kaffeetrinker, aber selbst ich habe gemerkt, dass dieser Kaffee ganz vorzüglich schmeckt. Und das Croissant! Buttrig, fluffig, unendlich lecker.
- Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart (Invalidenstraße 50-51). Bisschen Kultur, wa. Ich bin kein großer Kunstkenner, aber die Werke von Roy Lichtenstein, Andy Warhol und Ernst Ludwig Kirchner gefallen mir schon. Bei Joseph Beuys macht mein Kopf dann leider dicht, weil ich riesige Schaffettklötze irgendwie nicht so richtig als Kunst ansehen kann. Den Entstehungsprozess finde ich da viel interessanter (Beuys hat in Münster eine Ecke einer Unterführung mit Fett gefüllt und den Abdruck davon kann man nun angucken).
- Röststätte (Ackerstraße 173). Letzter Ausruhpunkt vor dem Abflug mit Aprikosentarte und noch mehr Kaffee.
Ein großer Spaß war Berlin. Und mir ist schon klar, dass man sich noch hunderte von anderen Dingen unbedingt angucken muss. Das dürft ihr mir auch gern ein den Kommentaren verraten, denn ich möchte auf jeden Fall bald mal wieder nach Berlin.
5 Kommentare:
Freut uns, dass dir der Aufenthalt im MEININGER Hotel Berlin Mitte gefallen hat. Hoffentlich dürfen wir dich sehr bald in einem unserer Hotels wieder begrüßen. Viele Grüße, Matthias vom MEININGER Team
Wenn Du gerne bei odernichtoderdoch eingekauft hast und somit womöglich einen kleinen oder großen Schreibwarentick hast, gefällt dir wahrscheinlich auch Modulor, der gigantische Schreibwarenladen am Moritzplatz. Im Sommer war ich beruflich dort und hatte leider kaum Zeit für Stadterkundungsaktionen, aber um dahin zu gelangen habe ich einen Umweg in Kauf genommen. Einen Abend waren wir als Zuschauer bei Maybritt Illner. Das war eine interessante Sendung und hinterher hatte jeder von uns mindestens drei Nachrichten von Freunden und Familie, die einen "im Fernsehen" gesehen haben.
Oh ist das eine schöne Idee mit der Karte. Und auch alles andere so schön zusammengefasst. Hab mir ein paar Tipps fürs nächste Mal Berlin gemerkt. Danke :).
Cool! Dankeschön! Gerade erst entdeckt. ☺️
Jetzt hab ich spontan Lust auf euren Kaffee bekommen und weiß gar nicht, wann ich das nächste Mal nach Berlin komme. Fies!
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