Sonntag, 21. Mai 2017

Flohmarktfund: Taschenatlas der ganzen Welt


Vor einiger Zeit besuchten Herr Gatsby und ich die Auer Dult in München. Ein bunter Jahrmarkt rund um eine Kirche (wie sich das für ne Dult gehört, ne. Jedenfalls in meinem Kopf) mit viel Krimskramszeug wie Putzlappen, WC-Reiniger und Gemüseschneider. Und Essen. Selbstverständlich mit Essen. Und als besonderes Highlight: Porzellan! Meine Suche nach einem kleinen Blumentopf für meinen lebenden Stein glückte hier nicht (Wie toll mein lebender Stein ist, kann man hier sehen. Auch schon mit Töpfchen, weil ich dann doch noch auf einem Flohmarkt eins gefunden habe). Von solchen Kleinigkeiten zeigen wir uns selbstverständlich unbeeindruckt. Was unser Herz zum beben bringt: Antiquarische Bücher. Es hat zwar ein wenig gedauert, bis die zwei, drei Stände ausfindig gemacht wurden, aber dann gab es kein Halten mehr. Also. Doch. Ich war ein wenig underwhelmed. Mir wurden tolle Bücher versprochen (I'm looking at you, Bruderherz!). Gefunden habe ich aber nichts. Außer eben jenes Buch, welches ihr hier bestaunen könnt: Den Taschenatlas der ganzen Welt! Ein herzallerliebstes Büchlein von 1949, in welchem auf 24 Karten die ganze Welt (DIE GANZE WELT!) präsentiert wird.


Aus dem Vorwort: "Der wohl verbreitetste Atlas der Welt erscheint nun in seiner ersten Auflage nach dem Zusammenbruch. Der Neubearbeitung stellten sich große Schwierigkeiten in den Weg, und zahlreiche Probleme waren zu  bedenken. Ihre bestmögliche Lösung wurde versucht. Viele politische Grenzen sind noch sehr labil; mache von ihnen haben sich  gefestigt, andere fließen noch." 



Ich muss ehrlich zugeben, dass ich alte Karten wahnsinnig faszinierend finde. Die Ländergrenzen! Verrücktes Zeug, sag ich euch. War mir an diesem Taschenatlas besonders gut gefällt: Zu jedem Land liefert er noch "wichtige" Informationen mit. Fläche, Exportartikel, Flüsse, Berge und Einwohnerzahl. Diese wird unterteilt nach Bevölkerungsgruppen, was manchmal die Religion sein kann, manchmal aber auch die Rasse (!) und dann steht da auch mal, wie viele Neger in Britisch-Guayana leben. Oder wie viele Mischlinge. Oder Mohammedaner. Nach dem Zusammenbruch (welch Wort ...) war man sich bei der Wortwahl wohl noch nicht ganz so einig. 

Jedenfalls ist der "Taschenatlas der ganzen Welt" wohl das Buch, welches ich in nächster Zeit jedem Besucher unter die Nase halten werde. Und wer weiß. Vielleicht ist das der Beginn einer neuen Sammelleidenschaft. Alte Atlanten! Kann man schließlich nie genug haben. 


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