Originaltitel: Postscript - Aus dem Englischen von Christine Strüh - Erschienen bei FISCHER Krüger - Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar!
Vor sieben Jahren ist Holly Kennedys geliebter Mann Gerry gestorben. Er hat ihr Briefe hinterlassen, die sie in ein neues Leben begleitet haben. Da wird Holly von einer Gruppe unheilbar kranker Menschen angesprochen. Inspiriert von Gerrys Geschichte, möchten sie ihren Lieben ebenfalls Botschaften hinterlassen. Holly will nicht in die Vergangenheit zurückgezogen werden – doch als sie beginnt, den Mitgliedern des "P.S. Ich liebe Dich"-Clubs zu helfen, wird klar: Wir alle können Sinn finden und die Liebe weitertragen.
Als vor 15 Jahre "P.S. Ich liebe Dich" erschienen ist, sorgte Cecelia Ahern für einen rasanten Anstieg des Taschentuchverbrauchs und für die Etablierung der wohl häufigsten Frage an Buchhändler*innen: "Ich kann mich nicht mehr an den Titel erinnern, aber das Cover war blau!".
Auch ich konnte damals dem Sog von "P.S. Ich liebe Dich" nicht widerstehen, ich habe geweint, ich war verliebt und mein romantisches Herz schlug ganz aufgeregt (meine Bücherliste sagt aber, ich habe das Buch erst 2006 gelesen und 4 von 5 Punkten gegeben).
Jetzt also eine Fortsetzung. Und ich muss ehrlich sagen, ich war sehr skeptisch und voreingenommen. Muss man wirklich jede Geschichte weiterschreiben?
Muss man wahrscheinlich nicht. Cecelia Ahern glückt dieses Projekt aber gerade deswegen, weil sie sich stark auf die Weiterentwicklung ihrer Protagonistin konzentriert und keinen kalten Aufwasch ihres größten Erfolges liefert.
Die Geschichte selbst wird im Klappentext schon deutlich. Holly steht sieben Jahre nach dem Tod ihres Mannes in einem neuen, eigenen Leben. Sie arbeitet im Geschäft ihrer Schwester, lebt weiterhin in ihrem alten Haus und steht vor der Entscheidung, ob sie mit dem neuen Mann an ihrer Seite zusammenziehen möchte. Die Anfrage des selbsternannten "P.S. Ich liebe Dich"-Clubs wird für Holly zur Zerreißprobe. Woran hängt Hollys Herz wirklich? An der Vergangenheit oder an der Gegenwart?
Gerade dieser Konflikt macht für mich das Buch so lesenswert. Hier wird keine perfekte Protagonistin beschrieben, sondern eine, die wankt, die zweifelt, die nicht weiß, was sie tun soll und die sich deswegen auch falsch entscheidet. Holly ist nicht Everybody's Darling, sie kann und will es nicht jedem recht machen und gerade dieser Aspekt macht sie für mich so ehrlich.
Teilweise schmückt Cecelia Ahern die durch "P.S. Ich liebe Dich" bereits bekannte Beziehung zwischen Holly und Gerry in Rückblicken aus, glücklicherweise geschieht dies aber sehr sparsam, denn es hätte mir etwas den Spaß verdorben, wenn nun ganz plötzlich ganz neue Dinge ans Tageslicht kommen würden.
Und dann, dann rollten zum Ende hin selbstverständlich die Tränen. Ach, was heißt "rollten". Das klingt viel zu nett. Ich habe geheult und geschnieft und Cecelia Ahern verflucht und mich selbst auch, denn ich wusste doch schon, auf was ich mich da einlasse. Und ich bereue nichts.
Manchmal, da braucht mein romantisches Herz genau solche Geschichten und genau solche Tränen-Momente. Und das kann Cecelia Ahern einfach.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen