Aus organisatorischen Gründen beende ich hiermit offiziell den Juni. Ich hoffe, ihr seid alle damit einverstanden (sorry, an die Geburtstagskinder, ihr dürft dann nächste Jahr doppelt so viel Kuchen essen), aber der Juni muss nun einfach vorbei sein. Denn der Stapel der neuen Bücher, die im Juni dazugekommen sind, wächst und wächst und wird demnächst nicht mehr gegen die Schwerkraft ankommen. Deswegen: Tschüss, Juni! Hallo, Juli! Macht ja namenstechnisch auch nur einen winzigen Unterschied, ihr werdet euch also schnell daran gewöhnen. In der Zwischenzeit staple ich die neuen Bücher nochmal um und räume sie wieder ins Regal ein. Und unter uns ... was für ein schöner Anblick ist das bitte? So viele famose Bücher. Besuche in Buchhandlungen, Geburtstagsgeschenke, Leseexemplare, Online-Bestellungen – alles mit dabei. Ich freu mich schon, die Bücher ganz bald zu lesen. Oder freue mich, dass ich sie bereits gelesen habe. Das darf man nämlich auch nicht vergessen. Sieben der 22 Bücher habe ich bereits gelesen und die Mehrheit war richtig, richtig gut. Mehr davon jetzt gleich nach dem Stapel. Wenn ihr den bezwingen könnt:
"Ein Bär namens Paddington" von Michael Bond.
Paddington ist für mich sowas wie der erwachsene Pu, denn Paddington trägt einen feschen Dufflecoat, den ich sehr beneide und statt Honig mag Paddington auch viel lieber Marmelade. Deswegen gibt es dann demnächst im Hause Nordbreze-Gatsby auch Vorlesestunden aus diesem Buch.
The Shirley Jackson Collection.
Wenn ich eine*n Autor*in für mich entdecke, dann eskaliert das auch gerne mal sehr schnell und deswegen besitze ich nun einfach mal alle sechs Novellen und 46 Stories von Shirley Jackson auf Englisch in der wunderbaren Ausgabe der Library of America. Schuber sind eh eine ganz wunderbare Sache, die sollte es viel öfter geben.
"Mit Fremden sprechen" von Paul Auster.
Im Zuge meiner derzeitigen Essay-Liebe erfreue ich mich sehr, nun einen Band von Paul Auster mit Texten von ihm zu besitzen. Und ich muss schockierenderweise zugeben, dass ich dieses Buch nur ganz zufällig entdeckt habe, obwohl es 2020 erschienen ist. Mein Spürsinn für gute Bücher war auch schon mal besser.
"Aus der nahen Ferne" von Rebecca Solnit.
Auch wieder dieses Essay-Thema. Und dann auch noch Rebecca Solnit, die ich gerade ganz besonders mag (wo ist hier eigentlich mein Schuber mit allen Werken?). Das Buch habe ich auch schon mit sehr viel Begeisterung und sehr vielen unterstrichenen Sätzen gelesen. Und wie großartig ist bitte der Aufbau, dass sich da noch ein weiterer Text im Buch versteckt, wenn man die Sätze am unteren Seitenende liest?
"Digitale Bildkulturen" herausgegeben von Annekathrin Kohout und Wolfgang Ullrich.
Dieser Band der Bundeszentrale für politische Bildung vereint die fünf Bände "Bildproteste", "Screenshots", "Hassbilder", "Netzfeminismus" und "Selfies", die ursprünglich beim Verlag Klaus Wagenbach erschienen sind. Ich hatte wieder einmal nur zufällig entdeckt, dass die bpb dieses Buch anbietet, und mich sehr gefreut, weil zwei der fünf Bände eh auf meiner Merkliste stehen, und drei weitere schlaue Texte zum Thema Digitalisierung nehm ich dann gerne mit dazu.
"Identitti" von Mithu Sanyal.
Die aktuelle Buchclub-Lektüre. Ich bin sehr spät zu dieser Party gekommen, weil mir ehrlich gesagt der Hype ums Buch wieder einmal etwas zu viel wurde. Und ich gebe es nur ungern zu: Der Hype ist sowas von real. Was ist das für ein famoses Buch mit einem ganz wunderbaren modernen, schnellen Aufbau und einer Geschichte, bei der man neue Dinge lernt, ohne, dass der erhobene Zeigefinger hektisch wedelt. Vielleicht ist es noch etwas früh (aber auf der anderen Seite ist die Hälfte des Jahres nun vorbei), aber "Identitti" könnte eines meiner Lieblingsbücher 2021 werden.
"Erwachsene Menschen" von Marie Aubert.
Das Buch wurde mir von Anne von Fuxbooks empfohlen. Die Mutter aller Fragen verpackt als leichte Sommerlektüre, die teilweise etwas vor sich hin plätschert.
"In diesen Sommern" von Janina Hecht.
Noch so ein dünnes Buch, das sich perfekt für sommerliche Lesestunden eignet. Janina Hecht erzählt die Geschichte einer ganz normalen Familie und wie aus vielen kleinen Erinnerungen ein Leben entsteht, aber doch nie alles erzählt wird.
"Alle, außer mir" von Francesca Melandri.
Eine Familiengeschichte aus Italien, verwoben mit Kolonialismus. 2018 wurde dieser Roman zum Lieblingsbuch der Buchhändler*innen gekürt und nun freue ich mich schon auf viel Lesezeit mit diesem Buch. Demnächst dann auch mehr dazu im Rahmen des Dicke-Bücher-Camps. Hihi.
"Effingers" von Gabriele Tergit.
Mir fällt gerade eine ganz furchtbare Sache auf. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, keine Bücher extra fürs Dicke-Bücher-Camp zu kaufen und während ich nun die Juni-Bücher staple, fällt mir auf, dass ich zwei der Bücher fürs Camp eingeplant habe. Wobei ich sie nicht extra gekauft habe. Definitionssache. So wichtig. Jedenfalls bleibe ich bei den Familiengeschichten und werde mich durch vier Generationen Effingers arbeiten. Und ich hoffe sehr, dass ich mich für Gabriele Tergit erwärmen kann, denn für den Herbst steht schon ein weiteres Buch der Autorin auf meiner Merkliste.
"Wie wir jetzt leben" von Susan Sontag.
In diesem Band sind fünf ganz unterschiedliche Erzählungen von Susan Sontag versammelt. Das Juwel befindet sich am Ende mit „Wallfahrt“, der Geschichte über den Besuch bei Thomas Mann. Ein Hochgenuss!
Die nächsten elf Bücher fasse ich nun einfach zusammen. Bestellt habe ich die Bücher nach einer Empfehlung von Petzi bei cheaboo, einem Online-Shop für Mängelexemplare. Die Bestellung selbst war ein großes Abenteuer, weil Herr Gatsby und ich einen ganzen Nachmittag zusammensaßen und hunderte von Tabs mit Büchern offen hatten, die wir gerne bestellen würden. Ich habe mich dann für diese Bücher entschieden, die auch alle auf meiner Merkliste standen:
"Eine Frau von Geist" von Vita Sackville-West.
Das schmale Bändchen habe ich auch bereits gelesen und die Geschichte von einem Geist im Puppenhaus der englischen Königin ist schon sehr niedlich und die Illustrationen exquisit (schönes Wort.)
"Milchmann" von Anna Burns.
Ebenfalls schon gelesen oder eher durchgekämpft, auch wenn ich die Lektüre nicht missen will, war es doch ein sehr anstrengendes Buch, welches einen auf eine verquere Art und Weise fesselt und gleichzeitig abstößt.
"Wir sind dann wohl die Angehörigen" von Johann Scheerer.
"Die Form der Schönheit" von Frank Berzbach.
"Welch schöne Tiere wir sind" von Lawrence Osborne.
"Warum die Franzosen so gute Bücher schreiben" von Iris Radisch.
"Judith und Hamnet " von Maggie O'Farrell.
"Wir sind verdammt lausige Akrobaten" von Ernest Hemingway und F. Scott Fitzgerald.
"Denunziation" von Bandi.
"Brennendes Licht" von Volker Weidermann.
"Was nie geschehen ist" von Nadja Spiegelmann.
1 Kommentar:
Liebe Marina
Das ist wieder so ein wunderbarer Stapel, der zum Stöbern einlädt und einfach Lust macht, sich gleich danebenzusetzen und mit dem Lesen zu beginnen.
"Aus der nahen Ferne", "Alle ausser mir" und "Wir sind dann wohl die Angehörigen" möchte ich mir auch gleich gönnen. Und nun gehe ich stöbern und werde wohl weitere Bücher auf die Wunschliste packen.
Alles Liebe
Livia
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