Montag, 27. Dezember 2021

Meine 5 Leseperlen 2021

Ich war schon kurz davor, die Anzahl der Lieblingsbücher für dieses Jahr zu erhöhen, weil ich so gerne noch ein, zwei, drei mehr Bücher auf diese Liste gesetzt hätte, aber ein wenig sollte ich mich schon an meine eigenen Regeln halten. 2021 war viel Zeit für viele Bücher, wie viele genau, wird in ein paar Tagen die Leseliste zeigen. Fünf davon haben sich einen Platz unter den Leseperlen gesichert (die Auswahl für 2020 findet sich hier) und bei jedem der Bücher kann ich mich noch genau an die schönen, amüsanten, lehrreichen, traurigen, faszinierenden Lesestunden erinnern. Das ist doch mal eine gute Sache. 

Deswegen nun also mit einem kleinen Tusch: Meine fünf Lieblingsbücher, die ich 2021 gelesen habe:


»Dachs und Stinktier« von Amy Timberlake, mit Bildern von Jon Klassen.
Ich mag nicht die primäre Zielgruppe für dieses Buch sein, aber nichtsdestotrotz liebe ich Dachs und Stinktier von ganzem Herzen. Außerdem hat mir Herr Gatsby das Buch vorgelesen, was jedes Buch direkt aufwertet. Dazu gibt es aber auch noch eine wunderbare Geschichte und großartige Illustrationen (mehr zum Buch könnt ihr hier nachlesen). Und ich bleibe dabei, die Frage »Stein oder Mineral?« ist eine sehr wichtige Frage, die man sich viel häufiger stellen sollte. Zu meinem Glück ist nun ein weiterer Band rund um Dachs und Stinktier erschienen, den ich ganz bald erwerben werde.
»Stein oder Mineral war immer die erste Frage.« (Seite 41)

»Das Leben ist ein vorübergehender Zustand« von Gabriele von Arnim.
Eines der Bücher, die ich mir durch eine Empfehlung beim Monatslese-Podcast gekauft habe. Gabriele von Arnim erzählt über die letzten zehn gemeinsamen Jahre mit ihrem Mann, der nach einem Schlaganfall zum Pflegefall wird. Liebe, Schmerz, Trauer und Leben liegen hier so nah beieinander, dass es verdammt gut weh tut.
»Ich habe Angst, er könne morgen sterben, und habe Angst, dass es noch Jahre dauert.« (Seite 194)

»Allein« von Daniel Schreiber.
Als ich die Bücher für diesen Beitrag aus den Regalen genommen habe, habe ich mich gefragt, ob es wohl eine Gemeinsamkeit gibt und wenn ja, welche es wohl sein könnte. Abgesehen davon, dass mir alle fünf Bücher besonders gut gefallen haben, haben sie mich auch sehr persönlich berührt, weil sie zum genau richtigen Zeitpunkt in mein Leben getreten sind. Das gilt insbesondere für »Allein«. Daniel Schreiber nimmt die Leser*innen bei der Hand und lässt sie beim Lesen nicht allein. Dieses Buch ist ein kleines, sicheres Zuhause für Momente, in denen man eines braucht. 
»Ich hatte den Eindruck, in ein nicht enden wollendes Provisorium gestolpert zu sein und nur noch mit angehaltenem Atem durch den Alltag zu gehen.« (Seite 73)

»Drei Kameradinnen« von Shida Bazyar.
Nicht wirklich ein Geheimtipp, schließlich stand das Buch auch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises, aber ich hatte nach der Lektüre die Gelegenheit verpasst, über dieses Buch hier zu sprechen. Deswegen nun also: »Drei Kameradinnen« gehört für mich zu den eindrucksvollsten Büchern 2021, weil sowohl die Geschichte als auch die Form die gewohnte Komfortzone unangenehm überschreiten und das auf so großartige Art und Weise. Mehr davon, bitte!
»Ich habe eine Schreibpause eingelegt, für wenige Minuten. Ihr habt das nicht gemerkt, denn ohne mich und meine wohlwollende Informationsvergabe seid ihr nun mal aufgeschmissen, ohne mich checkt ihr hier gar nichts.« (Seite 220)

»Nie, Nie, Nie« von Linn Strømsborg.
Bereits im letzten Blogbeitrag hatte ich angekündigt, dass dieses Buch zu meinen Jahreshighlights gehört. Linn Strømsborg verpackt Gedanken, die ich mir schon oft gemacht habe, in so wunderbare Sätze, dass ich dieses Buch gerne immer bei mir tragen würde. Für mehr Fahrradkörbe voller Bücher im Leben. 
»Und wenn ich nicht aus der Stadt ziehen, eine Familie gründen und jemand anders werden will – bin ich dann nicht erwachsen? Oder kann man auch erwachsen sein, wenn man andere Träume und Wünsche hat als das?« (Seite 62)

Keine Kommentare: