Eine wichtige Regel, die ich in meinem Arbeitsleben gelernt habe: Schreibe nie übers Wetter. Aber ich möchte trotzdem an dieser Stelle den plötzlich einsetzenden Schneefall kritisieren, weil ich schließlich im März schon mein erstes Waffeleis der Saison gegessen habe und draußen auf dem Balkon in der Sonne saß. Jetzt hingegen musste ich die Heizung wieder anstellen und einen dicken Pulli anziehen, das macht doch wirklich keinen Spaß. Der einzige positive Punkt: Jedes Wetter ist Lesewetter und deswegen setze ich mich nun auf die Couch und lese. Falls ihr das auch machen möchtet, kann ich diese im März gelesenen Bücher (teilweise) empfehlen:
»Das Mädchen« von Edna O'Brien. Aus dem Englischen von Kathrin Razum.
Ich hatte mir irgendwie mehr von dem Buch versprochen. Die Geschichte ist bedrückend und gleichzeitig faszinierend, ich mag Edna O'Briens Gespür für Details, doch der kindlich-naive Erzählstil hat für mich als Kontrast leider so gar nicht funktioniert. Dafür nehme ich mir vor, ganz bald das andere Buch von Edna O'Brien zu lesen, das noch im Regal auf mich wartet: »Die Fünfzehnjährigen«.
»Die Wut, die bleibt« von Mareike Fallwickl.
Uff. Was für ein gutes, wichtiges, schmerzendes Buch. Mehr dazu demnächst.
»Nevermore« von Cécile Wajsbrot. Aus dem Französischen von Anne Weber.
Manchmal überkommt mich die Bücherlust sehr spontan. So spontan, dass ich am Samstagmorgen hektisch das Internet absuche, ob es irgendwo in München noch eine Ausgabe von »Nevermore« gibt, nachdem die Übersetzerin Anne Weber den Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen hat. Ich wurde fündig, fuhr trotz fußballfangefüllter U-Bahnen in die Innenstadt und wurde für diese Anstrengung mit einer sagenhaften Lektüre belohnt. Ich ringe noch nach Worten, aber vielleicht schreibe ich dazu demnächst noch mehr.
»Das Paradies ist weiblich« herausgegeben von Tanja Raich.
Eines der Bücher, die ich mir für den Indiebookday gekauft und auch direkt gelesen habe. Die Sammlung von 20 Texten, die sich alle mit dem Gedankenspiel einer weiblichen Machtverschiebung beschäftigen, ist durch ihre Vielfalt besonders ansprechend. Mir haben die Beiträge von Miku Sophie Kühmel, Anke Stelling, Mareike Fallwickl und Nicolas Mahler besonders gut gefallen.
»Das Jahr magischen Denkens« von Joan Didion. Aus dem Englischen von Antje Rávic Strubel.
Joan Didion gehört zu meinen liebsten Essayistinnen. Im Dezember 2021 ist sie verstorben, was mich wirklich traurig gemacht hat. Um den Tod geht es auch in »Das Jahr magischen Denkens«, ein wirklich sehr persönliches Buch über Verlust, Trauer und das Leben.
1 Kommentar:
Hallo meine Liebe
Ich mag das Wetter. Gerade schneien hätte es nicht müssen, aber immerhin gab es endlich wieder Niederschlag, man hat die Natur förmlich aufatmen hören und so darf es gerne noch weitergehen...
Aber zu den Büchern :-D
"Die Wut, die bleibt", habe ich erst gerade gelesen und geliebt, eine Rezension wird bald folgen. Du hast mich neugierig gemacht auf "Das Paradies ist weiblich" und "Das Jahr magischen Denkens".
Alles Liebe an dich
Livia
https://samtpfotenmitkrallen.blogspot.com/2022/04/lese-statistik-marz-2022.html
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