Der Juni war kein guter Lesemonat, der Juni war überhaupt kein guter Monat, jedenfalls der Anfang nicht (weswegen sich auch der Leserückblick für den Mai so verzögert hat), doch glücklicherweise geht es mir wieder besser und die Leselust ist auch zurückgekehrt (auch wenn ich mein erstes Buch für das Dicke-Bücher-Camp schon seit ein paar Tagen nicht mehr in der Hand hatte). Vier gelesene Bücher kamen im Juni schlussendlich doch noch zusammen:
»Die Stadt der Blinden« von José Saramago. Aus dem Portugiesischen von Ray-Güde Mertin.
Wenn man während einer Pandemie selbst krank ist und mitten in »Die Stadt der Blinden« steckt, dann ist das kein wirklich guter Zeitpunkt, um das Buch weiterzulesen. Nachdem der Corona-Test wieder negativ ausgefallen ist, ging es trotzdem weiter. Trotzdem konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen, die Geschichte finde ich sehr faszinierend, nur die Umsetzung sagt mir gar nicht zu. Vielleicht bin ich einfach keine Saramago-Leserin.
»Vladimir« von Julia May Jonas. Aus dem Amerikanischen von Eva Bonné.
Das Cover gibt mir »Ein wenig Leben«-Vibes, was lustig ist, weil das Foto vom selben Fotografen stammt (Peter Hujar, btw). Ein ähnliches unangenehm-berührtes Gefühl stellt sich auch beim Lesen ein, mir gefällt sehr, dass man hier moralisch ins Wanken kommt. Zu »Vladimir« schreib ich demnächst noch einen eigenen Beitrag.
»Die Hauptsache« von Hilary Leichter. Deutsch von Gregor Runge.
Was macht es mit einem Menschen, wenn man ständig den Job wechseln muss? Wie hängen Arbeit und Persönlichkeit zusammen? »Die Hauptsache« durfte ich im Rahmen von Picador lesen, dort hat Hilary Leichter derzeit eine Gastprofessur für Literatur. Deswegen gibt es demnächst hier mehr zum Buch zu lesen.
»Der große Sommer« von Ewald Arenz.
Die letzte Buchclub-Lektüre sollte ein sommerliches Gefühl vermitteln, ich habe stattdessen festgestellt, dass ich mit Coming-of-age-Geschichten nur noch selten etwas anfangen kann. Mir ist »Der große Sommer« zu beliebig, zu austauschbar mit all den anderen Büchern, die von diesem einen großen Sommer in der Jugend erzählen.
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