Samstag, 2. März 2024

Lesezeit im Februar 2024

So ein Extratag mehr im Februar ist schon schön. Ob ich deswegen nun mehr gelesen habe, kann ich aber gar nicht sagen. Hauptsächlich habe ich in Erinnerung, wie ich stundenlang an »Iron Flame« herumgelesen habe und nicht sehr glücklich damit war. Dafür haben mich die meisten anderen gelesenen Bücher im Februar sehr glücklich gemacht. Neben dem Besuch von zwei Lesungen (Slata Roschal und Christina Wessely) war ich außerdem noch bei der Preisverleihung des Erich-Kästner-Preises an Wolf Haas UND natürlich beim Bücherflohmarkt in Gröbenzell. Ein guter Monat. Und das wurde nun gelesen:


»Zauber der Stille« von Florian Illies.
Während der Lektüre musste ich ständig nach meinem Handy greifen und nach den Bildern von Caspar David Friedrich suchen, weil Florian Illies mit so viel Begeisterung von den Gemälden spricht, dass man sich die alle sofort angucken muss. Wäre man doch in Hamburg ... Außerdem habe ich gelernt, dass sehr viele Kunstwerke von Caspar David Friedrich verbrannt sind und er sehr gerne Landschaften erfunden hat, die aber von der Kritik immer als eindeutige Nachbildungen echter Landschaften bewertet werden. 

»Leuchtfeuer« von Dani Shapiro. Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.
Das ist nun ein bisschen geschummelt, weil ich das Manuskript von »Leuchtfeuer« schon vor einigen Monaten für die Arbeit gelesen habe, aber das Buch ist nun endlich erschienen und ich möchte meine große Lesebegeisterung unbedingt noch teilen. »Leuchtfeuer« ist eine intensive, emotionale Geschichte darüber, was Familiengeheimnisse auch Jahre später noch anrichten können. Geständnis: Ich saß am Ende weinend auf der Couch und habe Tage später noch Tränenflecken auf dem Kissen entdeckt. 

»Liebesmühe« von Christina Wessely.
Am Montag saß ich in der Buchhandlung Rauch & König bei der Lesung von Christina Wessely und während die Autorin über ihr Buch sprach, habe ich mir gewünscht, dass »Liebesmühe« sehr viele Leser*innen findet, weil Christina Wessely so offen, schonungslos, aber auch einfühlsam von Mutterschaft und Frausein schreibt, ohne dabei zu werten oder zu verurteilen. Und obwohl ich mir immer noch nicht vorstellen kann, Kinder zu bekommen, ist »Liebesmühe« für mich eine empfehlenswerte Lektüre, die unter anderem ehrlich über postpartale Depression spricht. 

»Lichtungen« von Iris Wolff.
Ich muss an dieser Stelle wohl leider zugeben, dass das mit Iris Wolff und mir wohl einfach nicht klappt. Schon bei »So tun, als ob es regnet« ist es mir schwer gefallen, am Ball zu bleiben, weil mir der rote Faden gefehlt hat. Genauso ging es mir nun mit »Lichtungen". Obwohl ich die Idee, die Geschichte rückwärts zu erzählen, richtig gut fand und die Frage, woher man eigentlich kommt, wenn der Geburtsort doch so willkürlich gesetzt werden kann, interessant in die Geschichte gewoben wird, bleibt bei mir doch ein unbefriedigendes Lesegefühl hängen. Irgendetwas hat mir gefehlt, ich kann es nur nicht richtig benennen.

»Iron Flame – Flammengeküsst« von Rebecca Yarros. Aus dem amerikanischen Englisch von Michelle Gyo und Michaela Kolodziejcok.
Oh, Götter! Was war das dieses Mal ein Kampf mit diesem Buch. Im Januar war meine Drachenliebe noch gewaltig, doch im Februar loderte meine Leselust nur auf Sparflamme. Violet war im ersten Teil schon manchmal sehr anstrengend, aber im zweiten Teil hat sie meine Nerven auf eine harte Probe gestellt. Ich kann noch nicht mal mehr sagen, was nun alles passiert ist (Achtung: Spoiler), ständig gab es neue, dunkle Geheimnisse, über die niemand spricht, Xaden ist mal hier, mal da, mal nett, mal böse und am allerschlimmsten: Sie haben alle das War College verlassen! Fies. Das Ende hat mich glücklicherweise wieder an die guten alten Zeiten im ersten Teil erinnert, aber ganz ehrlich? So richtig traurig bin ich nicht, dass es bisher noch keinen dritten Teil gibt. Das wird sich sicherlich noch ändern, sobald ein geplanter Erscheinungstermin verkündet wird, aber erstmal ist mir die Lust auf Drachen vergangen. 

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