Wie ich trotz einem vollen Arbeitskalender, der Oscar-Verleihung, Indiebookday und dem Buchmesse-Besuch im März acht Bücher gelesen habe, kann ich mir selbst nicht erklären. Irgendwo zwischen den Büchern muss sich ein Zeitloch verstecken. Oder so ähnlich. Hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn da waren einige echt gute Bücher dabei:
Dieses Buch habe ich beim Indiebookday 2024 gekauft und direkt gelesen. Und: Dingdingding! Ich liebs! Schon wieder eine Insel, schon wieder Massentourismus, aber dann kommen eines Tages keine Fähren mehr und die Insel wird leerer und leerer und die Leute, die zurückbleiben, ziehen sich zurück. Was bleibt? Erinnerungen. Und Pläne. Und Pfauen. Und Sätze wie »Ein Museum von allem wäre wieder bloß die Welt.« (Seite 144).
»Und täglich grüßt das Murmeltier« mit einer Antiquarin, die nicht mehr aus dem 18. November herausfindet und sich im eigenen Haus vor ihrem Mann versteckt hält, denn eigentlich sollte sie doch in Paris sein und alte Bücher kaufen. Ich bin ein wenig verwirrt, aber auch fasziniert, weiß aber noch nicht, ob ich hier die weitere Bände lesen möchte.
»Salzruh« von Susan Kreller.
Ein weiteres Indiebookday-Buch und ohne mich selbst zu loben, aber da hab ich schon eine echt gute Auswahl getroffen. Wieder geht es um Tourismus, dieses Mal sitzen neun Personen in einer Pension in einem Wald und die Pensionswirtin lässt sie nicht raus. Aus Sicherheitsgründen. Wieso? Diese Frage stellt sich nicht, wer gehen möchte, kann ja gehen, »frei und aus eigenem Entschluss«. Doch niemand wagt es. Stattdessen wird die Pension zum Ort eines gruseligen Kammerspiels, das kein gutes Ende nehmen kann. Sehr schräg, sehr atmosphärisch, sehr bedrohlich – eigentlich so gar nicht meine Lesegewohnheit, aber ich mochte es wirklich sehr.
»Ich möchte Wein trinken und auf das Ende der Welt warten« von Slata Roschal.
Im Februar war ich bei der Lesung von Slata Roschal und einige Tage später wurde im Buchclub ihr neues Buch als neue Lektüre gewählt. Perfekter Zufall, würde ich meinen. Slata Roschal erzählt von einer Übersetzerin, die in einem Berliner Hotelzimmer sitzt und über ihr Leben nachdenkt, das eigentlich so perfekt scheint, sie aber nicht glücklich macht. Stattdessen lieber Wein trinken und auf das Ende der Welt warten. Gefällt mir.
»Glitterschnitter« von Sven Regener.
Aufmerksame Leser*innen dieses Blogs werden es bereits vermuten: Auch dieses Buch von Sven Regener war wieder ein Vorlesebuch, welches Herr Gatsby mir abendlich vorgelesen hat. Leider hat mir dieses Buch nicht ganz so gut gefallen, weil diese verrückte Kunstszene schon sehr verrückt ist, ich mag den ruhigen Frank Lehmann einfach am liebsten. Es fehlt nun auch nur noch ein Buch aus dem Lehmann-Kosmos, nämlich »Magical Mystery«, aber das nächste Vorlesebuch ist nun erst einmal »Der Wind in den Weiden« von Kenneth Grahame, denn Dachse kamen in letzter Zeit etwas zu kurz.
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