Nordbreze und so.: Deutscher Buchpreis 2024

Die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2024 steht fest. Schon seit dem 20. August. Das sind hier also old news, die euch nun erwarten. Am 17. September wird bereits die Shortlist bekanntgegeben. Und ich nutze nun die letzte halbwegs sinnvolle Gelegenheit, um meine Eindrücke zu den 20 Leseproben der nominierten Titel mit euch zu teilen.

In den vergangenen Jahren gab es hierzu auch immer noch eine Variante, in der ich möglichst passende gifs zur jeweiligen Leseprobe bei Twitter geteilt habe. Twitter oder X find ich nun aber nicht mehr so reizend, Bluesky und Threads nutzt irgendwie auch nie jemand (oder doch? Überzeugt mich gern vom Gegenteil), deswegen hab ich mir was ganz Verrücktes ausgedacht: Ich binde die gifs einfach direkt hier mit ein!

Ihr dürft euch nun also auf eine sehr individuelle Bewertung der Leseproben der nominierten Titel für den Deutschen Buchpreis 2024 freuen. Mit einer Zusammenfassung in einem Satz, einer Weiterlesen-Smiley-Skala, einem Lieblingssatz aus der Leseprobe UND einem passenden gif.

Viel Spaß bei ...

Nordbrezens Deutscher-Buchpreis-Longlist-Leseproben-Lese-Erfahrung

»Reichskanzlerplatz« von Nora Bossong. Erschienen im Suhrkamp Verlag.

Ein Kondolenzbrief wird zur Einladung zur Spielzeugzerstörung.
»Die Geschichten, die meine Eltern mir als Kind erzählten, von Wolken und Engeln und Flammen und Teufeln, blieben mir so fern, dass ich nicht einmal Angst davor hatte.«

Weiterlesen? 🙂

»Seinetwegen« von Zora del Buono. Erschienen im Verlag C.H.Beck.
Kindheitserinnerungen mit Bambi und Autounfall.
»Ich muss ihn suchen, ihn aufsuchen. Den Töter meines Vaters.«
Weiterlesen? 😐

»Die Passagierin« von Franz Friedrich. Erschienen im S. Fischer Verlag.
Nächste Haltestelle: Große Verwirrung.
»Ich war nach Kolchis zurückgekehrt, weil ich hoffte, hier das Gefühl der Beschädigung lindern zu können, das vor einer Weile in mir aufgekommen war und seitdem nicht mehr von mir weichen wollte.«
Weiterlesen? ☹️

»Hey guten Morgen, wie geht es dir?« von Martina Hefter. Erschienen bei Klett-Cotta.
Midnights become my afternoons.
»Und wenn sie doch mal schlief, träumte sie von blöden Sachen, von kleinen Hunden, die zu hunderten in die Wohnung einfielen und wütend kläfften.«
Weiterlesen? 🙂

»Heilung« von Timon Karl Kaleyta. Erschienen im Piper Verlag.
Endlose Müdigkeit im Wellnessbereich.
»Ich war nicht krank. Mir fehlte nichts.«
Weiterlesen? 🙂

»Hasenprosa« von Maren Kames. Erschienen im Suhrkamp Verlag.
Zu Besuch bei Oma und Opa.
»... dass der Moment aus allen Großeltern-Momenten für immer ein Stückchen herausragt.«
Weiterlesen? ☹️

»Das Philosophenschiff« von Michael Köhlmeier. Erschienen im Hanser Verlag.
Der alte Schriftsteller und die noch ältere Architektin.
»Sie haben einen guten Ruf als Schriftsteller, aber auch einen etwas windigen.«
Weiterlesen? 🙂

»Mein drittes Leben« von Daniela Krien. Erschienen im Diogenes Verlag.
»Die Wand«, ick hör dir trapsen!
»Ein gleichmäßiges Grau hängt über der Gegend und schluckt jeden Übermut.«
Weiterlesen? 😐

»Nostalgia« von André Kubiczek. Erschienen im Rowohlt Berlin Verlag.
Ankunft in der Deutschen Demokratischen Republik.
»Bahnhofsluft dringt herein und Lautsprecheransagen und Hunderte von Stimmen und Geräuschen, die sich unter der gläsernen Kuppel zu einem Echo vereinen, das erst in der Nacht vollständig verflogen sein wird, in der Stunde zwischen zwei und drei, wenn der Ostbahnhof kurz schläft.«
Weiterlesen? 😐

»Das Wohlbefinden« von Ulla Lenze. Erschienen bei Klett-Cotta.
Krankenzimmer-Romantik, 1907.
»Jeden Morgen um 6:32 Uhr ging Anna durch den breiten Flur aus dreifach gebrannten Villeroy & Boch-Fliesen, denen man eine Lebensdauer von hundert Jahren prophezeite, zum Waschraum und suchte sich ein freies Becken.«
Weiterlesen? 🙂

»Die Projektoren« von Clemens Meyer. Erschienen im S. Fischer Verlag.
Cowboys im Erzgebirge.
»Ja, das Erzgebirge, Herr Doktor. Ein schöner deutscher Name.«
Weiterlesen? ☹️

»Toni & Toni« von Max Oravin. Erschienen im Literaturverlag Droschl.
Heimkommen und aufwachen.
»Von allen scheint mir, wie immer, die Frage nach dem Licht die wichtigste zu sein.«
Weiterlesen? 😐

»Vierundsiebzig« von Ronya Othmann. Erschienen im Rowohlt Verlag.
Zuhause ankommen. Oder auch nicht.
»Jedes Schreiben ist für mich Fiktion.«
Weiterlesen? 🙂

»Antichristie« von Mithu Sanyal. Erschienen im Hanser Verlag.
Asche verstreuen im Mineralwasser-Ort.
»Unterschätze niemals die Macht des Faktischen.«
Weiterlesen? 🙂

»Iowa« von Stefanie Sargnagel. Erschienen bei Rowohlt Hundert Augen.
Ankunft in den USA
»Ich bin die Protagonistin aller tragischen Indie-Movies über eine verlorene Kleinstadtjugend.«
Weiterlesen? 🙂

»Nochmal von vorne« von Dana von Suffrin. Erschienen im Verlag Kiepenheuer & Witsch.
Wie der Hund in die Familie kam.
»Ich erzähle nie jemanden davon, denn die Träume, die allzu leicht zu deuten sind, weisen auf ein einfaches Seelenleben hin.«
Weiterlesen? 🙂

»Von Norden rollt ein Donner« von Markus Thielemann. Erschienen im Verlag C.H.Beck.
Vom Schäfersein und dem Whatsapp-Chat mit Muddern.
»Er geht voran, und nach und nach bildet die Herde in seinem Rücken eine breite graue Schleppe.«
Weiterlesen? 🙂

»Die schönste Version« von Ruth-Maria Thomas. Erschienen bei Rowohlt Hundert Augen.
Kontaktaufnahme durch Visitenkarten.
»Dass aber die Küchenzeile sauber war, sortiert.«
Weiterlesen? 🙂

»Findet mich« von Doris Wirth. Erschienen im Geparden Verlag.
Vom Familienwerden.
»Die Welt, in die ich geboren werde, besteht aus Spannteppichen.«
Weiterlesen? 🙂

»Lichtungen« von Iris Wolff. Erschienen bei Klett-Cotta.
Der Kauf einer Tramfahrkarte in einer fremden Stadt.
»Sie verabschiedeten sich mit einer Umarmung, aus der er sich als Erster löste.«
Weiterlesen? 😐