Dieser Oktober war wirklich nicht besonders gut. Obwohl der Monat mit einem netten Ballett-Ausflug begonnen hat und ich zur Stärkung meines Immunsystems fleißig Ingwershots getrunken habe, kam dann plötzlich Corona um die Ecke und hat es unmöglich gemacht, zur Frankfurter Buchmesse zu fahren. Das hat für große Herzschmerzen und ein allgemeines Versinken in einem schwarzen Loch geführt. Kopftechnisch konnte ich nicht einmal lesen, sondern nur schlafen und scrollen. Wirklich nicht zu empfehlen. Zum Glück geht es mir nun wieder langsam etwas besser und die nächste Buchmesse kommt bestimmt. Der Oktober wird nun abgehakt und es geht frisch und fröhlich rein in den November!
Im Oktober habe ich trotz allem diese vier Bücher gelesen:
»Schwätzer« von Sven Pfizenmaier.
Ein spontaner Buch(trost)kauf, ausgelöst durch eine Empfehlung von Anne im Monatslese-Podcast. Und was für eine! »Schwätzer« ist ein ganz besonderes Buch, das mich häufig zum Lachen gebracht hat, weil es so skurrile Alltagsbeobachtungen einfängt und die ganze Geschichte so verrückt ist und dabei den Protagonist:innen so viel Empathie entgegengebracht wird. Ich lieb es sehr. Und bin sehr am überlegen, ob ich mir noch das erste Buch von Sven Pfizenmaier, »Draußen feiern die Leute«, besorgen soll.
»The art thief« von Michael Finkel.
In der aktuellen Buchclub-Lektüre geht es um einen besonders faszinierenden Fall von Kunstdiebstahl. Beziehungsweise Mehrzahl, denn Stéphane Breitwieser hat innerhalb von knapp zehn Jahren über 300 Kunstgegenstände im Wert von fast 1 Milliarde Euro geklaut. Aber nicht, um die Kunstwerke weiterzuverkaufen, sondern um sie in seinem Dachbodenzimmer zu sammeln. Ihm ging es um die Schönheit der Kunst, seine bevorzugten Tatorte waren kleine, regionale Museen ohne großes Sicherheitskonzept. Das liest sich faszinierend, wird aber nach dem dritten, vierten, fünften Raubzug etwas repetitiv. Möglicherweise hätte hier ein Zeitungsartikel oder eine Doku ausgereicht.
»Verdammt wütend« von Linn Strømsborg. Aus dem Norwegischen von Karoline Hippe.
»Nie, nie, nie« von Linn Strømsborg gehört zu meinen Lieblingsbüchern und dementsprechend hoch waren die Erwartungen an ihr zweites Buch. Dieses Mal setzt die Autorin eine Mutter in den Mittelpunkt, die in den Sommerferien genug von allem hat und das lautstark an Familie und Freunden auslässt. Auch hier konnte mich Linn Strømsborg mit ihren feinfühligen Beobachtungen sehr berühren, mir ist nur das Mutterthema etwas ferner, deswegen bleibt »Nie, nie, nie« mein favorisiertes Buch.
»Antichristie« von Mithu Sanyal.
Dieses Buch ist ein wilder Ritt und zwar ein verdammt guter. Mithu Sanyal verwebt indische Kolonialgeschichte mit popkulturellen Ausflügen in die britische Krimiwelt mit dem Tod der Queen und dabei kommt eine absurde Zeitreise heraus, die nebenbei noch wahnsinnig lehrreich ist. Mein altes Doctor-Who-Fangirl-Herz würde sich sehr über eine Verfilmung freuen.
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